11. Treffen der Volvo-Bertone-IG am 17.05.2008

"Endlich habe ich es geschafft, einmal dabei zu sein. Und es wird bestimmt nicht das letzte Treffen gewesen sein!"

Wieso das so schwer war, wie es überhaupt dazu kam und was alles passierte im schönen Hessenland habe ich hier niedergeschrieben:

"Ich han` noch e Auto für Dich" sagte mein alter Klassenkamerad, der gerade eine Lehre als Kfz-Mechaniker bei einem "kompetenten Schweden-Service" angefangen hatte. Das ist jetzt zwölf Jahre her, ich war gerade 18 und auf der Suche nach einem Anfängerauto. Das Angebot für einen lindgrünen Volvo 244 DL von 1978 kam mir gerade recht, da ich doch die guten Ratschläge meines Vaters (Junge, kauf Dir doch `nen Corsa oder Polo, das reicht doch für den Anfang) auf keinen Fall in die Tat umsetzen wollte! Von den hervorragenden Eigenschaften dieser Modellreihe konnte ich mich schon im Vorfeld auf einem Stock-Car-Rennen überzeugen. Dort raste ein Granada 2,8 auf direktem Wege in die Fahrertüre eines Volvo 240. Das Blech der Tür gab zwar nach, die dicke Eisenstange in der Mitte blieb jedoch nahezu unbeschädigt. Da hätte ich all zu gerne mal den Corsa oder Polo meines Vaters gesehen...

Na ja, so bin ich halt zu meinem ersten Volvo gekommen. Einmal vom Volvo-Fieber erfasst, konnte ich dann auch nicht wieder die Finger davon lassen. Es folgten noch verschiedene 2er, 7er und 9er bis ich dann durch Zufall im Jahre 2001 über das Internet auf meinen 264 TE von 1979 stieß. Ein 07er-Kennzeichen war schnell beantragt und der Wagen wurde gekauft. Da ich nun mehr über die Geschichte dieser Bertone-Volvos herausfinden wollte, stöberte ich wieder im Internet und fand die IG unter der Federführung einer gewissen Familie Mehlmann, bei der ich mich dann auch recht bald gemeldet hatte.

Von nun an erhielt ich regelmäßig Einladungen zu den Treffen der Neuzeit, an denen es mir aber aus Zeitmangel nie möglich war, teilzunehmen. Wochenlang lagen die Schreiben auf dem Küchentisch, waren damals noch den Übergriffen meiner Mutter ausgesetzt (..."die Einladung kann doch jetzt langsam mal weg!") und jedes Mal ärgerte es mich, wenn der Termin dann wieder nicht wahrzunehmen war. Im Mai 2008 aber war es dann endlich so weit. Die jahrelangen Bauarbeiten am Haus waren abgeschlossen und der Samstag (ohne Handwerker) bekam wieder eine neue Bedeutung für mich. Umgehend meldete ich mich zum Treffen an und wir fuhren in das Hinterland von Biedenkopf.

Pünktlich um kurz vor 9.00 Uhr rollte man auf dem Parkplatz ein Volvo-Banner aus. Da wusste ich: Hier sind wir richtig. Kurz darauf wurden wir sehr herzlich von den bereits angereisten Teilnehmern begrüßt. Man bot uns direkt das Du an, was auch meiner Freundin positiv aufgefallen war. Schließlich hatte Ihre Schwester einige Wochen vorher von einem Porsche-Treffen erzählt, dort blieb man höchst förmlich den ganzen Tag beim Sie. Etwas später rollte auch schon der zweite TE auf den Platz, sodass wir nicht mehr ganz alleine unter den vielen "Kleinwagen" waren... ;-)) Eine nette Überraschung erhielten wir von Angelika und Albert: Sie verteilten unter allen Teilnehmern eine einheimische Wurstspezialität. Dafür noch mal herzlichen Dank!





Nach den ersten kurzen Gesprächen wurde es auch schon Zeit, zum Schloss von Bad Berleburg aufzubrechen. Dort parkten wir in herrlichem Ambiente im Innenhof des Schlosses. Dies war zwar offiziell nicht erlaubt, aber da die Fürstin wohl eine Halb-Schwedin ist, konnten wir es mit unseren schönen Volvos riskieren. Nachdem wir uns gesammelt hatten, ging es los durch die Räume der Fürsten zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg. Eine sehr interessante Führung, bei der man Pferdekutschen und -schlitten, Himmelbetten aber auch ein gut bestücktes Jagd-Zimmer bestaunen konnte. Sehr interessant auch die erste elektrische Beleuchtung im Schloss: Die Glühbirnen waren noch aus dem Jahre 1905!





Der nächste Halt war das kleine Dorf Raumland, in dem ab dem Jahre 1850 unterirdisch Schiefer abgebaut wurde. Eines dieser Schieferbergwerke, die Grube "Delle", wurde restauriert und von ehemaligen Bergleuten als Schaubergwerk eröffnet. Hier wurde uns unter Tage die geologische Entstehung des Schiefers und der Abbau vor Ort anschaulich erklärt und die Weiterverarbeitung zu Dach- und Wandschiefer wie auch die Arbeit des Schieferdeckers vorgeführt.



Nun war es schon Zeit geworden, das Mittagessen einzunehmen. Hierzu hatten Angelika und Albert das Restaurant-Café Hotel Raumland ausgewählt. Die besten Plätze mit herrlichem Blick über das Rothaargebirge waren für uns reserviert. Das Essen war schnell serviert und wegen des vorzüglichen Geschmacks genau so schnell verspeist.

Gut gestärkt machte sich der Korso wieder auf den Weg zu unserem nächsten Ziel -immer bestaunt von sprachlosen Zuschauern am Rand der durchfahrenen Ortschaften. Die "Sackpfeife", die auf unserem Rückweg nach Biedenkopf zu einem Zwischenstopp einlud, wurde angesteuert. Bei der Sackpfeife handelt es sich um den höchsten Berg im Landkreis Marburg-Biedenkopf. Oben angekommen, wurden wir in der bewirtschafteten Hütte mit Kaffee und Kuchen verwöhnt. Anschließend war eine Fahrt mit der Superrutschbahn geplant, auf der man mit einem Gleitschlitten 480 m hinab sausen kann, um anschließend per Sessellift wieder aufsteigen zu können. Wegen "ein paar Tröpfchen Regen" hatten sich die Betreiber aber dazu entschlossen, die Anlage zu schließen. Dies war aber nicht weiter schlimm, blieb uns doch somit mehr Zeit, mit den anderen Teilnehmern in`s Gespräch zu kommen.



Zurück in Biedenkopf angekommen, ließen wir den Abend gemütlich in der Gastronomie des Park-Hotels ausklingen. Dort war exklusiv der "blaue Salon" für uns reserviert. Bei gutem Essen und einem Gläschen Wein plauderte man bis spät in den Abend, obwohl am anderen Morgen noch für alle Interessierte ein Besuch im Polizeimuseum Marburg anstand.

Alles in allem war es ein gelungenes Treffen, wofür wir uns noch einmal herzlich beim Orga-Team bedanken.
Der Tag wird uns sicherlich in guter Erinnerung bleiben, nicht zuletzt auch deswegen, weil es der Tag war, an dem Diesel erstmalig teurer als Super war!

Auf weitere Treffen freuen sich:

Axel Schröder + Christina Lückenbach aus Mechernich / Eifel


Und denkt an Wilfrieds Worte:
Nächstes Treffen, A3 runter fahren und wenn Ihr in Passau seid, seid Ihr zu weit!